
In Wiesbaden, wo ich wohne, beruft man sich bei offiziellen Anlässen gerne darauf, zur Kaiserzeit Weltkurstadt gewesen zu sein. Denn tatsächlich hat die hessische Landeshauptstadt außer prachtvollen Fassaden und einer glanzvollen Vergangenheit nur wenig, womit sie sich schmücken kann.
Ob das funkelnagelneue RheinMain CongressCentrum (angeblich das modernste Kongresszentrum Europas), eine wachsende Hochschullandschaft und diverse neue Schauplätze der Kreativwirtschaft daran etwas ändern werden, muss man abwarten. Denn die Wiesbadener sind so große Könner im Verlangsamen und Ausbremsen, da ist es schwer, eine Prognose zu wagen.
Auf jeden Fall war ich, mit Aktualität und Innovation in der Stadt nicht gerade verwöhnt, gleichermaßen überrascht wie neugierig, als ich vom Friends of Social Business Forum hörte.
Die zweitägige Veranstaltung in der funkelnagelneuen Akademie der R+V-Versicherung wollte sich mit Wirtschaft, Leben und Gemeinschaft in der Zukunft beschäftigen.
Mitveranstalter der riesigen R+V, mit 5200 Mitarbeitern vor Ort (15.000 deutschlandweit) der größte Arbeitgeber am Platz, war das kleine Grameen Creative Lab. Das Lab ist eng verbunden mit den Ideen von Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus.
Die von Yunus gegründete Grameen Bank mit Sitz in Bangladesh, wurde ursprünglich für die Vergabe von Mikrokrediten in armen Ländern gegründet. Heute unterstützt die Bank Social-Business-Ideen auf der ganzen Welt. Weiterlesen