Anfang Juli fand im Aukammtal das erste Wiesbadener Umweltfestival statt. Rund 40 Aussteller, von Pfadfindern über Naturschutzorganisationen und Bürgergarten bis hin zum städtischen Umweltamt, trafen sich zur Messe.
In den kommenden Jahren werden es sicher noch deutlich mehr werden, denn viele Organisationen erfuhren erst durch das Medienecho von der neuen Veranstaltung.
Mein persönlicher Star des Festivals war der Veranstaltungsort selbst.
Das östliche Aukammtal, ein Biotop hinter dem Thermalbad Sonnenberg, unterhalb vom Apothekergarten Bierstadt, gilt als die artenreichste Naherholungsfläche der Stadt. Und ist – nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt – ein echter Hidden Champion unter den Wiesbadener Parks. Ein Champion mit Geschichte.
Das Aukammtal, ursprünglich eine Sumpflandschaft durch die sich vier Bachläufe schlängeln, wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts, trockengelegt und für die Landwirtschaft genutzt.

Aus dem Sumpf wurde ein Stück Land mit Bach. Nutzgarten reihte sich an Nutzgarten. Unterhalb vom Apothekergarten wurde eine Stadtgärtnerei samt Palmenhaus errichtet. Die Sumpfbewohner, zahlreiche seltene Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten, verschwanden.
Doch ab den 50er Jahren wurde der Gartenbau im Aukammtal weniger. Die Natur begann, sich das Tal langsam zurückzuerobern. Viele bereits verschwundene Vogel,- Insekten- und Pflanzenarten kehrten zurück. Alleine vier verschiedene Drosselarten sind heute in dem Biotop heimisch.
Seit den 90ern wird das Gelände gezielt renaturiert.
Der Aukammbach wurde aus seiner Starre befreit. Er fließt nun „vierspurig“, das heißt, er hat drei Nebenarme gebildet, die durch das Tal mäandern. An einer Stelle nahe der Aukammallee, ist gar ein neues, kleines Sumpfgebiet entstanden.
Würde der Mensch es zulassen, würden sich die Bachläufe verflachen und verbreitern und das Tal würde wieder ganz und gar zum Sumpf.
Hier findet Ihr weitere Orientierung: Karte vom Aukammtal
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