
Am letzten August-Wochenende findet an der Orangerie im Schlosspark Biebrich die vierte Wiesbadener Biogarten-Messe statt. Ich habe mit der Veranstalterin Batya-Barbara Simon über das Messe-Konzept geplaudert.

Die Geschichte der Wiesbadener Biogartemesse
Die erste Wiesbadener Biogartenmesse fand 2013 im Garten von Schloss Freudenberg statt. „Das ist der perfekte Platz,“ waren sich Besucher und Veranstalter einig. Doch die Wiesbadener Biogartenmesse musste trotz der allgemeinen Begeisterung den Freudenberg verlassen.
Das Schloss ist als Veranstaltungsort einfach zu kostspielig. Die Stationen der „Erfahrungsfelder für die Sinne“ erfordern während der Messe einen hohen Personaleinsatz.

Nun ist Batya mit ihrer Messe auf Wanderschaft. Nach einer Pause 2014 „gastierte“ sie 2015 in Apothekergarten und Orangerie Aukamm, 2016 auf dem Hofgut Hammermühle. Die Biogartenmesse 2017 wird, wie bereits erwähnt, im Schlosspark Biebrich statt finden.
Batyas Vision: der ökologische Hausgarten
„Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen ihre privaten Gärten ökologisch sinnvoll bewirtschaften,“ sagt die Landschaftsplanerin . „Im Hausgarten ist „bio“ ganz einfach umzusetzen.“
Doch das alte überlieferte Wissen ist verloren gegangen. Im Zuge der Industrialisierung im 20. Jahrhundert fand die chemische Industrie Eingang in die Gärten.

“Meine Eltern haben ihre Gärtnerei bei Fulda konventionell bewirtschaftet,“ erzählt die gelernte Floristin. „Da kamen Stickstoff und Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Die Eltern wollten der Natur nicht schaden. Sie wussten es einfach nicht besser.“

Viele Menschen greifen heute ganz selbstverständlich zu „bio“ im Supermarkt. Doch dass Nachhaltigkeit im eigenen Garten mit der Auswahl von Pflanzen, Pflanzzeit und Erde beginnt, machen sich die wenigsten klar. Wer weiß heute schon noch, dass man Pflanzen am besten im Herbst setzt, weil sich dann über den Winter schon starkes Wurzelwerk bildet?
Gartencenter halten das ganze Jahr hindurch Pflanzen in Containern bereit. Das ist bequem für die Gärtner, führt aber dazu, dass viele Pflanzen nicht lange lebensfähig sind. Obwohl viele Hobby-Gärtner ihren Anbau umsichtig mit Biodünger und ökologischen Pflanzenschutzmitteln pflegen.

Nachhaltigkeit beginnt beim Boden
„Die Pflanzen selbst sind oft zu schwach. Während die Böden gleichzeitig häufig überdüngt sind,“ erklärt Batya. Sie empfiehlt jedem Gartenbesitzer, alle drei bis fünf Jahre eine Bodenprobe untersuchen zu lassen.
„Erst wenn man weiß, was man im Garten hat, kann man eine sinnvolle Entscheidung darüber treffen, wie man ihn bewirtschaften möchte,“ sagt Batya.
Deshalb gibt es auf der Biogartenmesse, neben Saatgut, Pflanzen und Gartenzubehör, auch Vorträge und Informationsgespräche. Batya weiß, dass es mit dem Verkaufen alleine nicht getan ist. Das Wichtigste ist, erst einmal Bewusstsein zu schaffen.

Biogartenmesse 2017 im Schlosspark Biebrich
Die Biogartenmesse 2017 startet, wie jedes Jahr, am letzten Wochenende im August um 10 Uhr morgens. Der diesjährige Veranstaltungsort, die Orangerie im Schlosspark Biebrich, ist bisher eher unbekannt. Die genaue Messe-Adresse lautet: Parkfeld 15, Wiesbaden.
Und natürlich ist auch die gesamte Messebewirtung Bio.
