Der Demeter-Hof Zorn in Heidenrod feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Und so luden die Inhaber, Kathinka Goetz und Tobias Müller, am 13. Mai 2017, zu einem „Fest im Kuhstall“.
Mehrere hundert Menschen nutzten die Gelegenheit, um den Hof im nordwestlichen Teil des Rheingau-Taunus-Kreises zu besuchen. Viele waren Kunden des mobilen Hofladens, der zweimal pro Woche vor dem Wiesbadener Rathaus auf dem Wochenmarkt Station macht.
Die Neugierigen besichtigten Gelände, Ställe, Käserei und schmausten im Kuhstall leckeres Gulasch, Würstchen und Kuchen.
Die Demeter-Kühe ließen sich vom Fest-Treiben nicht beeindrucken. Sie lagen friedlich auf einer dicken Stroh-Einstreu in ihrem Offen-Laufstall, direkt neben den Gästen, und ließen es sich gut gehen.
Zwei Kühe auf der Weide, völlig unbeeindruckt von der traumhaften Aussicht
Demeter-Kühe
Demeter-Kühe erkennt man an ihren Hörnern. Die Nutzung horntragender Tiere ist in den Demeter-Richtlinien zwingend vorgeschrieben, denn die Hörner haben eine Aufgabe.
Die Kuhhörner dienen der Kommunikation innerhalb der Herde. Sie geben den anderen Tieren Aufschluss über die Stimmung der Kuh. Nach Innen wirken die Hörner in die Verdauung der Tiere und dienen der Wärmeregulierung. Kuh-Hörner sind gut durchblutet und eng mit der Stirnhöhle verbunden.
Leider ist es heute üblich, Kälber zu enthornen oder hornlose Tiere zu züchten. Der Demeter-Verband meint dazu: „Die rasch zunehmende Zucht auf Hornlosigkeit vermeidet zwar das schmerzhafte Enthornen von Kälbern, doch wie sich die Hornlosigkeit langfristig auf die Leistung und Merkmale der Tiere auswirkt, ist noch ungewiss. Darüber hinaus wird den Rindern die natürliche Interaktion mit Artgenossen erschwert.“

Demeter-Verband für ökologische Landwirtschaft
Der Demeter-Verband, gegründet 1924 und inspiriert von den Ideen des Antroposophen Rudolf Steiner, ist der älteste Verband für ökologischen Landbau und Tierwirtschaft in Deutschland.
Die Richtlinien für Demeter-Landwirtschaft gelten als die die strengsten Vorgaben für ökologische Landbewirtschaftung weltweit. Die Anforderung, die der Verband an seine Mitglieder stellt, gehen weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus.
Demeter-Betriebe müssen im Rhythmus der Natur arbeiten. Eine weitere Vorgabe der Richtlinien ist die Geschlossenheit des Hofkreislaufs. Das heißt, alle Rohstoffe, die für die Erzeugung der landwirtschaftlichen Produkte benötigt werden, müssen aus dem eigenen Betrieb kommen.
Insgesamt 1.500 landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten nach dem anspruchsvollen Demeter-Prinzip. Natürlich halten nicht alle Betriebe Kühe. Es gibt auch Schweinezüchter, Geflügelhöfe, Fischzuchtbetriebe, Imker sowie Gärtnereien für Kräuter, Gemüse und Zierpflanzen.
Alle Demeter-Erzeuger müssen ihre Abläufe stetig dokumentieren. Der Verband prüft regelmäßig, ob die strengen Vorschriften für Einkauf, Zucht, Anbau und Verarbeitung eingehalten werden.
Nur wer auf Dauer die Demeter-Richtlinien erfüllt, darf das begehrte orangefarbene Demeter-Logo einsetzen. Und das gilt natürlich nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Kosmetik.
Links:
Die unbekannte Schöne am Wegesrand dürfte Ehrenpreis sein. Zumindest deuten Blütenfarbe und -form, sowie die Griffel daran darauf hin. Ein kleines feines Heilkraut. Und der ganze Rest (des Hofs) … wunderbar!
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Ja, man wird ganz neidisch. Allein die Aussicht lässt einen schmachten. #hach Und Ehrenpreis stimmt. Hab eben mal die Google-Bildersuche befragt. Wenn man weiß, was man eingeben muss, ist´s ja dann einfach. 😉
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