Kein Stress mit Yoga – mein Übungsweg vom Kindergarten bis heute

Heute ist der internationale Tag des Yoga und es juckt mich in den Fingern, zu diesem Anlass meine ganz persönliche Yoga-Geschichte mit Euch zu teilen. Dabei staune ich ein bisschen über mich selbst, denn normalerweise erzähle ich in meinem Blog (oder überhaupt im Internet) nicht so gerne Privates.

Tatsächlich habe ich schon so jung mit Yoga angefangen, dass ich gar nicht mehr so genau weiß, wie mein Yoga-Weg begann. Ich erinnere mich allerdings noch genau daran, dass ich schon als Kind im Wohnzimmer meiner Mutter yogiert habe. Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf über meine „Verrenkungen“, meine Oma hatte Angst, dass ich mich „verderbe“ (verletze). Aber das alles schreckte mich nicht ab. Einfach, weil ich das Gefühl mochte, das mir die Yoga-Übungen vermittelten.

Wer mir die ersten Asanas gezeigt hat, weiß ich nicht mehr. Ich denke, es war eine Erzieherin im Kindergarten oder eine Lehrerin in der Schule. Es gab in den 70ern schon einmal eine Yoga-Welle und die Frauen, die in meiner Kindheit in den Kindergärten und an den Grundschulen gearbeitet haben, kamen alle aus der Hippie-Generation. Sie reisten, kifften, träumten von der freien Liebe, demonstrierten, meditierten und machten Yoga. Einige von ihnen yogieren noch heute, aber bei mir geriet das Yoga nach der Grundschule erstmal in Vergessenheit. Erst kurz vor dem Abitur wurde ich wieder daran erinnert, damals hatte ich eine Tanzlehrerin, die Yoga-Übungen zum Aufwärmen mit ihren Gruppen machte.

Als ich meine erste „richtige“ Yoga-Klasse besuchte – das war ein Kurs an der Volkshochschule – war ich dann 20+.

Seither habe ich immer wieder mit Yoga angefangen und auch wieder aufgehört. Manchmal nur für Wochen oder Monate, manchmal auch für Jahre. Geübt habe ich zeitweise regelmäßig, also fast täglich, und zeitweise nur dann, wenn etwas weh tat. Ich habe einfache und unkomplizierte Yoga-Stile praktiziert und anstrengende, fordernde.

Dieses Aus- und Herumprobieren mit längeren Pausen dazwischen ist ganz normal, wenn man selber nicht lehrt. Viele langjährig Yoga-Übende haben mir das bestätigt. Irgendwann kam ich über das Yoga dann auch zur Meditation.

Wirklich geprägt hat mich ein Job an einer Yoga-Schule. Damals war ich Studentin und hatte wenig Geld, deshalb habe ich meine Yoga-Stunden „abgearbeitet“. Über diese Arbeit kam ich dann zum Buddhismus, denn ich habe für die Bibliothek ein Verzeichnis der Bücher erstellt und natürlich das eine oder andere dann auch selbst gelesen. Besonders fasziniert hat mich die buddhistischen Psychologie – ein System, das mir die Welt vollkommen neu erschlossen hat. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Heute übe ich Yoga relativ regelmäßig und ich mache nur noch leichte Übungen, die Anfänger gleich in der ersten Stunde auch machen können. Schließlich will ich keine Artistin werden, sondern einfach nur im Alltag beweglich bleiben. Und – ganz ehrlich – warum sollte ich mir ausgerechnet im Yoga Stress machen?

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