Wegepaten – Pfleger der Wanderstrecken

Gemalter Wegweiser. Ein roter Punkt auf weißem Grund an einem alten Baum
Ein Wegweiser des Rhein-Taunus-Klubs im Nerotal, Wiesbaden. Die Pfeile auf dem Baumstamm zeigen, dass die Wanderstrecke in zwei Richtungen genutzt werden kann. Der rote Punkt auf weißem Grund ist das Logo des Klubs.

Wegepate. „Was ist das denn?“ hab ich mich gefragt, als ich die Pressemeldung des Rhein-Taunus-Klubs für ein Online Portal redigiert habe. – Nun, jetzt bin ich schlauer. Wegepaten pflegen Wanderstrecken.

Was das genau bedeutet, hat mir (und einigen anderen Neugierigen) Jörg Sobek vom Klub erklärt.

Aufgabe der Wegepaten

Wegepaten kümmern sich darum, dass Wanderwege gut sichtbar beschildert sind, damit sich niemand beim Wandern verläuft oder sinnlose Umwege macht. Im Falle des Rhein-Taunus-Klubs heißt das: rund 950 Kilometer Wanderwege zwischen Kaub und Flörsheim, Idstein und Wiesbaden werden erhalten und weiterentwickelt.

Das Einmaleins der Wegepaten

Und so ziehen jedes Jahr im Frühling die Wegepaten los, einzeln oder als Paar, und kontrollieren die Wegweiser. Sind noch genug da? Sind sie sichtbar?Müssen die Wegweiser manchen Stellen ergänzt oder erneuert werden? Und was ist sinnvoll? Ein Aluschildchen an den Bäumen anbringen oder lieber Markierungen malen?

„Das ist oft abhängig von den Vorlieben der einzelnen Wegepaten,“ sagt Jörg Sobek, der Ehrenamtlichen nicht gerne Vorgaben macht. Schließlich sollen die Paten Spaß an ihrem Amt haben. Und nicht alle sind handwerklich gleich geschickt oder wollen mit einem großen Werkzeugkasten in den Wald.

Ein Töpfchen Farbe und ein Pinsel sind oft einfacher zu transportieren. Aber es gibt auch eingefleischte Handwerker, die gehen mit Säge, Zange und Hammer in den Wald. Das Werkzeug um das keiner herum kommt, ist eine kräftige Gartenschere. Denn wenn ein Wegweiser von Laub verdeckt ist, muss geschnitten werden.

Vier Markierungen sollten es pro einem Kilometer Weg sein. Wenn sich Wege gabeln, kreuzen oder durch einen Ort führen noch einige mehr.  Und weil immer wieder Schilder verschwinden und das Laub nachwächst, muss die Strecke für die sich ein Pate entschieden hat, jedes Jahr mehrfach kontrolliert werden. Schließlich soll sich niemand verlaufen.

„Aber Vorsicht,“ warnt Jörg. „Nehmen Sie sich niemals mehr als fünf Kilometer Weg für einen Tag vor. Schließlich müssen Sie auf dem Rückweg die Strecke auch nochmal gehen..“

Der Rhein-Taunus-Klub freut sich das ganze Jahr über, über helfende Hände. Werkzeug und  Markierungsmaterial zahlt der Club, Kosten für die Anfahrt gehören zur Patenschaft. Als Honorar gibt´s reichlich frische Luft, manchmal Sonne und das gute Gefühl, etwas Hilfreiches für andere Wanderer getan zu haben.

Mehr über den Rhein-Taunus-Klub erfahrt Ihr hier. Der Klub pflegt natürlich nicht nur Wege, sondern veranstaltet auch Wanderungen und unterhält Grill- und Schutzhütten.

3 Gedanken zu “Wegepaten – Pfleger der Wanderstrecken

  1. Hallo Clia, danke für den netten Artikel. Es stimmt, die Suche nach neuen Wegepaten ist ein Dauerjob. Im Hinblick auf die geplante Revision unserer Wege können wir auch „Hinweisgeber“ gebrauchen, die sich einen unserer Wanderwege vornehmen und Gutes und weniger Gutes notieren. Einige Wege haben leider keine Zukunft. z.B. weil sich das Umfeld nachteilig entwickelt hat oder ein später angelegter Weg einfach besser ist. Am Ende soll es weniger Kilometer mit einem höheren Erlebniswert geben. Viele Grüße, Jörg

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